Ich sitze wieder auf dem Balkon in der Sonne, trage den schwarzen Minirock, dazu ein Shirt mit schwarz-weißen Streifen, einen breiten Armreifen mit Glitzersteinen und an den diesmal nackten Füßen pinke Sandaletten mit einem mittelhohen, breiten Blockabsatz. Noch etwas ist anders als beim ersten Spiel mit meiner Keuschheit. Unter dem grauen Stringtanga mit zwei zarten Bändern an den Seiten und kleinen Strasssteinen als Zierde vorne im Schritt habe ich mir vorher auf dem Bett liegend die Hoden und den Penis abgebunden mit einem Band. Schon als ich aufstehe und zum Balkon gehe, weitet mein Schwanz Tangaslip und Rock, ohne dass ich ihn berührt habe.

Ich bin zwei Wochen keusch seit der letzten Begegnung mit Sophia, Halbzeit bis zur nächsten Session. Diesmal habe ich ihr nichts versprochen, nur mir selbst, dass ich durchhalte die 28 Tage. Jetzt lege ich den Schwanz im Tangaslip so, dass die Spitze zu mir zeigt und schiebe die Vorhaut nach hinten – die Eichel nackt. Ich verschärfe die Versuchung, no risk, no fun, würde wohl Sophia sagen. Während ich mit der rechten Hand schreibe, beginne ich mit der linken oberhalb des Rocks liebevoll meine Hoden zu massieren. Dabei kommt mir das Szenario in den Sinn, dass ich mit Sophia für die nächste Begegnung geplant habe. Sie ist die junge Nachbarin, die an meine Tür klopft, um mit mir ihre Lieblingsszenarien zu spielen. Ich reibe den Schwanz leicht durch die zwei Stofflagen von Rock und Tangaslip oben an der Eichel, mit kreisenden Bewegungen, mache eine Pause, fühle mich so belebt.

Ich stehe auf, gehe in den Flur und posiere vor dem großen Spiegel, sehe meine glühend roten Wangen und die Wonne in meinem Gesicht. Ich greife mit den Fingern durch den Stoff hindurch meine Hoden und streichele mit dem Handballen über die Eichel, bis meiner Kehle ein Stöhnen entweicht. Vor dem Spiegel zu stehen, hat eine magische, die Lust steigernde Wirkung. Ich bin erregt und sehe zugleich einen Mann voller Verlangen. In einer Bewegung zugreifen mit den Fingern, reiben mit dem Handballen, ich kann nicht aufhören, es ist so geil. 

Dennoch stoppe ich, noch bin ich Herr des Spiels. Mein ganzer Körper zuckt vor Begehren. Von diesem Punkt an ist es nur noch ein kurzer, womöglich nur noch einige Sekunden dauernder Weg bis zur Erlösung. Die es sicher sein wird, so liebevoll wie ich mich liebkose, aber ist es womöglich auch eine vorschnelle. Ich höre auf und kehre auf den Balkon zurück, um diese Szene zu notieren. Meine Freiheit, die Lust kommen und gehen zu lassen, sie wächst. Ich ziehe den Rock nach oben, hebe den Tangaslip an und sehe, wie aus der Spitze der Eichel ein dünner Faden gelaufen ist, wie von einer Spinne, der sich an den Haaren über einem Hoden verfangen hat. Ich belasse ihn dort als Zeichen, wie nah ich dem Orgasmus war, ohne meine Keuschheit zu brechen.

Wenig später lasse ich den Rock fallen und ziehe eine enge Leggings aus Lederimitat an. Als ich die ersten Schritte mache, denke ich, dass kann ich kaum aushalten, wie sich die gebundenen Hoden und der gebundene Schwanz beim Gehen an dem Stoff reiben. Doch ich ziehe meine Sneaker, meinen Pullover und einen dünnen Mantel an, spaziere in ein Café, um zu spüren, wie sich das anfühlt, unter Menschen vor dem Laptop zu sitzen und diese Story zu vollenden. Während ich schreibe, höre ich im Hintergrund einen meiner Lieblingssongs, von den Fine Young Cannibals. Mehr gibt es gar nicht zu erzählen. Der Refrain zum Mitsingen: „You drive me crazy. Like no one else. You drive me crazy. I can’t tell myself.”

Zum ersten Teil des Tagebuchs der Keuschheit: Tagebuch der Keuschheit – Die Freiheit der Keuschheit

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