Sophia hat in ihrem Blog die erste Story eines Gastes geteilt. Es geht um Tease & Denial und um Keuschheit. Spontan steigt in mir die Idee einer Challenge auf. Wenn ich mich bis zur nächsten Begegnung mit ihr nicht mehr selbst befriedige, dann werde ich drei Wochen enthaltsam sein – so lange, wie womöglich seit Beginn der Pubertät nicht mehr. Ich nehme es als ein herausforderndes Spiel, in dem ich mir keineswegs die Lust schmerzhaft verbieten, sondern vielmehr hineinspüren möchte in die Phasen von Erregung. Wann kommen sie, kann ich sie einladen und aushalten, vielleicht sogar verstärken und dann wieder gehenlassen, oder werden sie mich irgendwann überwältigen. Mir kommen die Worte eines Therapeuten wieder in den Sinn: „Es geht nicht ums Wichsen, sondern um einen Orgasmus im ganzen Körper.“

In meinem Leben habe ich mich sehr oft selbst befriedigt, wenn ich in innerer Not war, mich nicht aushalten konnte, die drängende Unruhe und die Angst vor dem Alleinsein mit mir, davor, dass Traurigkeit und Schmerz mich überschwemmen könnten. Mich lustvoll zu streicheln, die Erregung zu genießen, mit Zeit und Freude, ganz für mich, ohne Bilder oder Videos, es ist bis heute die Ausnahme, die ich zur Regel machen möchte. Mich selbst befriedigen, wenn mir wirklich danach ist, wenn mein Schwanz richtig hart wird, einfach so, nicht nur halbgar, wunderbar prall und groß.

Ich sitze in der Sonne auf meinem Balkon, trage schwarz, Pullover, Minirock, transparente Nylons und High Heels Sandaletten mit kleinen Strasssteinen an den zarten Riemchen über den lila lackierten Zehen und dem Knöchel. Ich erfreue mich an der frühlingshaften Wärme im Winter und lese. Ich schlage ein Bein über das andere und mein Blick schweift kurz über das Buch hinweg zum Fuß im High Heel. Da fällt mir eine Liedzeile von Nina Hagen ein: „Dein Hackenschuh ist scharf wie du.“ Ich lege das Bein danach etwas höher auf dem Tisch neben mir ab, lese weiter, erst noch vertieft, doch als ich eine Hand unter den Rock schiebe und durch den Stoff von Tangaslip und Strumpfhose meinen Schwanz weiter streichele, lässt die Konzentration nach, die Schrift beginnt vor den Augen zu verschwimmen. Mein Schwanz richtet sich auf – werde ich heute die Keuschheit brechen.

Ich stehe auf und schreite ins Wohnzimmer, den Blick auf meine Füße in den High Heels gerichtet. Ich hole meinen Schreibblock, kehre zurück auf den Balkon und notiere diese Zeilen, während die linke Hand an meinen Schritt zurückkehrt, ein Selbstversuch. Als ich auf meinen Fuß in der Sandalette schaue, der erneut auf dem Tisch liegt, wie ich ihn bewege in den Riemchen, pulsiert die Lust in mir. Dann experimentiere ich, schreibe auf, was ich vorhin im Café erlebt habe. Als ich dort schon im Aufbruch war, sah ich eine junge Frau, die unter dem Mantel einen Rock trug und an den nackten Füßen mit den rot lackierten Zehen schwarze Sandaletten mit breitem Absatz, sehr elegant. Nur noch selten sehe ich Frauen solche Schuhe tragen. Wow, ist das sexy, dachte ich, und ging beschwingt hinaus.

Jetzt verblasst dieses Erlebnis zu einer Erinnerung ohne Wirkung auf meine Lust. Mein Schwanz erschlafft beim Notieren. Ich bemerke, dass mich der Blick auf meine eigenen Füße in High Heels sehr viel stärker in Bann schlägt. Wie sich meine Füße darin wölben, wie schön meine Füße sind und die Zehen, wie sie erstrahlen in den transparenten Nylons, so sehr meins sind. Und mein Schwanz beginnt sich wieder machtvoll zu regen. Da reibe ich sanft weiter, ohne zu wissen, wohin mich das führen wird. Will ich mein Sophia gegebenes Wort halten und keusch bleiben für 21 Tage, bis ich wieder vor ihrer Tür stehe, oder geile ich mich weiter auf, während ich mit meiner anderen Hand Sätze notiere, die immer unentzifferbarer werden auf dem Papier. Ja, ich höre nicht auf, und sehe auf einmal Sophias schönes Gesicht vor mir und ihren muskulösen und zugleich femininen Körper, was mich, wenig verwunderlich, noch mehr erregt. Ich nähere mich dem Höhepunkt rasend schnell, obwohl ich meinen Schwanz weiter nur sanft berühre. Jetzt ist Schluss, schießt es mir in den Kopf und ich hebe gleichzeitig beide Hände an, mit einem gewissen Bedauern.

Am nächsten Morgen holt mich die leichtsinnig entzündete Lust wieder ein, kurz nach dem Aufwachen. Ich sehe Sophia vor mir in einem Outfit, das sie auf einer Tagestour nach Bamberg getragen hat, auf Instagram postete sie das Bild. Sie trägt ein ärmelloses, bauchfreies Top und dazu Hotpants mit Spitzenrand, Lederarmbänder an den Handgelenken und Turnschuhe, rosafarben an den Hacken. Mit der Erregung explodiert die Fantasie, ein Spielszenario entsteht in meinen Gedanken. Sophia ist die junge Nachbarin, die so gekleidet an die Tür des grünen Zimmers im Dominastudio klopft. Als ich öffne, sehe ich, wie sie in den Fingern einer Hand lässig ihre grau schimmernden Riemchensandaletten hält. Sie sagt: „Ich habe von uns beiden geträumt. Wollen wir diesen Traum zusammen spielen.“ Sie betritt den Raum und ich weiß nicht, ob sie unter Top und Hotpants nackt ist oder Dessous trägt, und ich weiß auch nicht, was sie alles mit mir spielen will und auf welche Weise. Ich antworte: „Ja, gerne gehe ich mit Dir hinein ins süße Ungewisse.“

Bei Wikipedia lese ich, dass das deutsche Wort „keusch“ abgeleitet ist vom Lateinischen „conscius“, was „bewusst“ bedeutet. Und noch im Mittelhochdeutschen bedeutete „kiusche“ „sittsam“ oder „bewusst“. Erst im Neuhochdeutschen verengt sich der Sinn hin zur sexuellen Enthaltsamkeit. Der Aspekt von Bewusstheit ist für mich der zentrale beim Spiel mit der Keuschheit. Was nehme ich in meinem Geist und meinem Körper wahr, wenn ich die Erregung zulasse und ihr doch nicht nachgebe. Was wird sich da in mir zeigen, wenn ich diesmal sogar vier Wochen enthaltsam sein werde bis zur nächsten Session mit Sophia als Girl next Door. Wie stark ist meine innere Freiheit tatsächlich…

Link zur ersten Story in meinem Blog zum Thema Keuschheit: Entschlossen eingeschlossen