Rollenspiele. Da gehen die Meinungen auseinander. Für den Einen ein absolutes Muss, für den Anderen entweder der blanke Horror oder einfach lächerlich. Warum ist das so? Eine interessante Frage, auf die es bestimmt eine Menge Antworten gibt.
In eine andere Rolle schlüpfen, warum sollte ich das tuen? „Ich bin lieber ich selbst.“ Ach ja, bist du das? Bist du du selbst? Oder schlüpfst du im Alltag auch immer wieder in eine Rolle? „Das ist etwas anderes, das kann man doch gar nicht miteinander vergleichen.“ Warum nicht? Wenn du zu mir kommst, bist du da auch zuvor in eine Rolle geschlüpft oder bist du du selbst? Und genau jetzt, wo du vielleicht ins Grübeln gekommen bist, möchte ich ansetzen. Vielleicht kannst du dich mir nicht in deiner wahren Rolle zeigen, deinem Ich. Vielleicht, weil du zunächst skeptisch bist mit der neuen Situation; vielleicht, weil du ein wenig Angst hast, du selbst zu sein. Vielleicht möchtest du aber auch einfach mal eine Rolle ausprobieren. Jemand anderes sein und schauen, wie es sich anfühlt. Oder du hast eine Phantasie, die sich nur im Rollenspiel umsetzen lässt.
Wenn wir zunächst den bitteren Beigeschmack des nicht-Ich-sein außen vor lassen, so sind Rollenspiele einfach amüsant. Im Alltag hast du beispielsweise immer wieder eine Situation im Fitnessstudio, wo du ein heißes Mädels siehst (und du dich eigentlich auf dein Training konzentrieren solltest), dass du einfach nur vernaschen möchtest. In deinem Kopf stellst du dir vor, was du alles mit ihr anstellen würdest. Natürlich kannst du jetzt nicht einfach deiner Geilheit in dem Studio freien Lauf lassen… aber an einem Ort, wo dich keiner sieht und dein Gegenüber dich auch nicht für deine Phantasien bewertet, hingegen schon. Ganz im Gegenteil, mich interessiert es brennend, was in deinem Kopf vorgeht und gerne lasse ich deine Phantasien real werden. Wobei es da natürlich Grenzen gibt, auf die ich später noch zu sprechen komme.
Wenn du in eine Rolle schlüpfst, kannst du auch einfach einmal Dinge tuen und Ausdrücke zu Wort bringen, die in der normalen Gesellschaft bzw. in einer gewöhnlichen Alltagssituation verpönt oder als unanständig gelten. Ich kann dir gegenüber ebenso „Sachen raushauen“, die ich sonst nur im Geiste laut ausspreche oder wenn ich für mich alleine bin. Wir können sprichwörtlich für einen Moment „die Sau rauslassen“. Das wirkt unheimlich befreiend.
„Sophia, was sind denn dann für dich Rollenspiele?“ Nun, die können simpel sein, wie das oben beschriebene Mädel aus dem Fitnessstudio. Ich trage in dem Fall ein Sportoutfit, ganz nach seiner Vorstellung. Dann kann das Ganze damit starten, dass ich vor ihm ein paar Fitnessübungen mache, wir nebenbei einen rollentypischen Dialog sprechen, und das ihm dabei dann ganz schnell heiß wird. Den Rest kannst du dir sicher denken.
Dann gibt es aber auch wesentlich komplexere Rollenspiele, die weiter in die Psyche dringen. Ich möchte keine konkreten Beispiele nennen. Nur soviel sei gesagt, da kommen manchmal mit einer Wucht Emotionen zum Vorschein, die länger unterdrückt worden sind. Genauer gesagt Emotionen, die vom Themen oder Traumata herrühren, die teils lange Jahre verdrängt worden sind. An dieser Stelle sei dir versichert, ich lasse dich in dem Moment nicht allein damit. Ich fange dich auf.
„Wie startest du ein Rollenspiel?“ Nachdem wir die Details besprochen haben, gehe ich für einen kurzen Moment aus dem Raum heraus und komme dann ganz in meiner Rolle versunken wieder hinein und los geht’s.
„So schnell, brauchst du da nicht mehr Vorbereitung?“ Natürlich hilft es, wenn du mir vorab ein paar Zeilen geschrieben hast, aber ich habe inzwischen auch ein paar Jahre Übung darin und kann mich in Sekundenschnelle einfinden. Das meiste passiert sowieso spontan aus der Situation heraus… uuuuuund wenn mein Gegenüber gut mitspielt. Denn (!), ein Rollenspiel lebt vom Dialog. Da hilft kein ausgefeiltes Outfit, keine sorgsam ausgewählten Requisiten und kein gut geführtes Vorgespräch, wenn dann deine Stimme fehlt. Okay, einmal ist keinmal, vielleicht hast du damit herausgefunden, dass Rollenspiele nicht deines sind.
Ich frage im Vorfeld schon genau nach, was du unter einem Rollenspiel verstehst. Manche meiner Gäste listen es nämlich einfach so im Fließtext auf. Für manche ist ein Rollenspiel bereits, wenn ich einfach ein besonderes Outfit trage. Nun, für mich hat das herzlich wenig damit zu tuen. So können wir aber in den allermeisten Fällen bereits im Vorfeld Missverständnisse klären. Wenn du aber nun deine Stimme gefunden hast, baut sich oft so ein lebendiger Dialog und ein missreißendenes Spiel auf. Dann sind wir beide mittendrin in der Geschichte, mitten im Fluss und das macht richtig Spaß!
„Musst du nicht manchmal lachen, wenn die Situation urkomisch wirkt?“ Na klar, wenn einer von uns unbeholfen mit dem Schienbein gegen eine Kante knallt, beim Kämpfen auf der Matte auf einer Schweißpfütze ausrutscht oder man bei einer Überwältigung gegen einen Lichtschalter knallt und der Raum auf einmal stockduster ist. Bei letzterem haben wir beide unser Bestes gegeben nicht zu lachen, aber als er ein zweites Mal gegen den Lichtschalter geknallt ist, war es mit der Ernsthaftigkeit vorbei. Aber, aber, aber, zu unserer Verteidigung, nach einem kurzen Moment waren wir beide wieder fest in unseren Rollen. Trotzdem meiden wir seitdem die Wand mit dem Lichtschalter.
Ansonsten hatte ich ein paar Mal eher das Gegenteil inmitten eines Rollenspiels. Ich war so tief in meine Rolle eingetaucht, dass mein Gegenüber richtig Angst bekommen hat und ganz verschüchtert nachgefragt hat, ob ich denn noch spiele oder wirklich böse auf ihn bin. Ich sehe das an der Stelle als Kompliment. Das muss dann wirklich überzeugend gewesen sein. Einmal habe ich mich fast vor mich selbst erschrocken, musste mich da aber auch echt halten nicht zu lachen. Es hatte sich einer Folgendes gewünscht: Ich erwische ihn dabei, wie er sich in der Damenumkleide an Kleidung aufgeilt und heimlich auch die Mädels beim Sport beobachtet. Ich sollte die Trainerin sein und ihn anmeckern und natürlich ihn das auch körperlich spüren lassen. Gesagt, getan. Ich verlasse kurz den Raum, sammle mich vor der Tür, und dann… ich reiße die Tür auf, knall sie scheppernd wieder zu und brülle ihn lautstark an. Damit hatte er nicht gerechnet. Er stand vor mir und zitterte wie Espenlaub. Er brachte kein Wort über die Lippen. Ich dachte mir kurz, upps, dass war wohl zu viel des Guten. Aber ich genoss auch den Moment, ehrlich gesagt. Ich habe weitergemacht und in einer Tour auf ihn eingeredet. Aber ich habe ihm am Leben gelassen, falls dass jetzt eure Sorge war. Und am Ende hat es ihm gefallen. Also mein lieber Leser, wenn du ein Rollenspiel möchtest, dann mach dich auf was gefasst.
„Welche Rollen spielst du denn besonders gerne?“ Ui, da gibt es einige. Ich spiele gerne die eiskalte sowie verführerische Killerin bzw. Geheimagentin oder eine, die sich wegen irgendeinem Vorfall grausam rächt. Die vorlaute Sekretärin, das körperlich unterschätzte Fitnessmädel aus dem Fitnessstudio, die unschuldig wirkende Nachbarsfrau. Ebenso genieße ich Rollen, wo ich anfangs die Überwältigte bin, dann mich aber befreien kann und zur Furie werde. Ja, ich spiele gerne ein Psycho, so wie Harley Quinn. Eine Polizistin, die es mit dem Gesetzen nicht so genau nimmt. Wer glaubt denn schon dem Bösewicht, dass er von einer Polizistin ungerecht „behandelt“ worden ist?!
Und, findest du dich in einer entsprechenden Opferrolle bereits wieder? Dann lass’ es mich wissen.
Das Thema Grenzen. Auch wenn Rollenspiele einfach phantastisch sind, um über seinen eigenen Schatten zu springen und andere Seiten von sich kennen zu lernen, ist die Einhaltung von Grenzen und Tabus wichtig. Meine Tabus findest du auf meiner Website. Deine Grenzen und Tabus sprechen wir vorher durch. Neben meinen erwähnten Tabus ist mir wichtig, dass du weißt, dass ich dir nie ernsthaft schaden möchte. Das Gleiche erwarte ich selbstverständlich von dir. Dich über deine Grenzen bringen, aus deiner Komfortzone heraus, auf jeden Fall, aber dich nicht in eine bodenlose Tiefe stürzen lassen. Auch kann ein zuvor abgemachtes Codewort dazu beitragen, rechtzeitig aus dem Rollenspiel auszusteigen.
„Sophia, jetzt nimmst du vielleicht das Thema Rollenspiele doch auch einfach ein wenig zu ernst, oder? Es geht hier doch nur um ein bisschen Spaß und um den gewöhnlichen Sex interessanter zu gestalten bzw. das BDSM in einen Kontext zu setzen.“ Zum großen Teil mag das stimmen, aber der gemeinsame Spaß ist immer eine sehr intime, persönliche Angelegenheit. Da fließen auch viele Anteile mit ein – wie oben bereits erwähnt – , die ansonsten keinen Ausdruck finden, oder mit anderen Worten, sie werden unterdrückt. Und so ein Rollenspiel kann helfen und befreiend wirken, sie einfach einmal raus zu lassen. Und zu guter Letzt, ich liebe einfach sehr realistische Rollenspiele. Wir können dabei so herrlich kreativ werden.
Du möchtest die wichtigste Rolle in deinem Leben einmal mit mir zusammen ausleben? Du selbst zu sein! Ich fordere dich hiermit heraus, es einmal auszuprobieren. Melde dich!
Du möchtest durch eine Rolle, durch ein Rollenspiel, mehr zu dir selbst finden? Hau in die Tasten!
Du möchtest einfach nur Spaß haben? Dann werden wir dein Kopfkino zum Leben erwecken!
Ein Blogbeitrag zum Thema Wunschliste, dass dich interessieren könnte, schließlich darfst du dir beim Rollenspiel ein Szenario und eventuell ein passendes Outfit dazu wünschen: Session nach Wunschliste vs. Intuition?

