Session nach Wunschliste vs. Intuition? Für den einen Teil klingt das abwegig, für den anderen wünschenswert. Eine Wunschliste-Session. Warum ist das so verrufen? Was ist so schlimm daran? Nun, vielleicht sollte ich den Begriff „Wunschliste“ erst einmal näher erläutern bzw. den Unterschied zu „Drehbuch“ klären. Eine Wunschliste listet einfach auf, was der Gast in einer Session erleben möchte. Also quasi ähnlich wie ich meinen Service aufliste. Ein Drehbuch hingegen wird da schon konkreter. Da werden bestimmte Elemente in einer bestimmten Reihenfolge gewünscht.
Mir erzählte eine Kollegin von einem Gast, da wurde die Session minutiös eingeteilt. Drei Minuten Peitschen und dann 4,5 Minuten mit der Hand streicheln, dann 2 Minuten Pause, 5 Minuten Füße küssen, usw. Kommt da bloß nicht auf die Idee, die Reihenfolge umzukehren. Das würde der Gast sofort merken. Nicht dass ich mich jetzt an der Stelle über den Gast lustig machen möchte, aber das ist tatsächlich sehr fordernd. Denn in diesem extremen Beispiel wäre ich nicht bei mir selbst. Ich hätte ständig das Drehbuch im Kopf, vermutlich noch das Skript mit in der Session irgendwo auf dem Tisch liegen und ständig darin am blättern.
Ein grob die Handlung umreißendes Drehbuch hingegen macht mir wieder sehr viel Spaß, wobei man hier das Wort Drehbuch eher durch Rollenspiel ersetzen kann. zum Erlebnisbericht: Spiel mir das Lied vom…
Rollenspiele sind einfach phantastisch, wenn man genug Freiraum für Kreativität hat. Da können dann gerne auch feste Eckpunkte enthalten sein, die auf jeden Fall in der Session ihre Erfüllung finden sollen. Zur Intuition komme ich am Ende meines Beitrags.
Und was ist jetzt mit der Wunschliste? Also ich finde sie gar nicht schlimm. Gerade, wenn man sich das erste Mal sieht und miteinander spielt. Ich selbst frage immer konkret nach, was gewünscht wird. Denn sind wir doch mal ehrlich. Du kommst doch mit einer konkreten Vorstellung zu mir? Du hast doch bereits ein Kopfkino am Laufen? Nun, wie soll ich denn dein Kopfkino kennen, ich kann nicht in deinen Kopf schauen? Und wenn du mir dann nur mitteilst, mache einfach das worauf du (also ich) Lust habe, dann sei nicht enttäuscht, wenn es mit deinem Kopfkino überhaupt nichts zu tuen hatte.
Eine Wunschliste ist ja kein festes Drehbuch. Es zeigt mir nur auf, was du in etwa erleben möchtest, und ich kann mich dann darauf einstellen. Ob wir dann alles in einer Session umsetzen können, dass steht auf einem ganz anderen Blatt. Nicht weil ich nicht will, sondern meist scheitert die Menge an Elementen einfach an dem Faktor Zeit. Nur um ein Beispiel zu nennen: Eine Massage in 15 Minuten, um dann schnell auf was ganz anderes zu wechseln. Sorry, aber was soll ich mit 15 Minuten Massage bezwecken? Was möchtest du damit bezwecken? Du kannst nicht runterfahren und ich habe dich vielleicht in der Zeit gerade einmal aufgewärmt und dann Stopp?!
Ich kommuniziere das am Anfang dann direkt, was realistisch ist und was nicht. Denn am Ende wollen wir beide erfüllend aus der Session gehen und nicht einfach hastig einen Punkt nach dem anderen abarbeiten. Weniger ist meist mehr. Das wird dann zum Glück auch oft den Gästen bewusst.
Ich kann auch verstehen, dass eine Wunschliste einem Gast einen gewissen Halt, eine Sicherheit geben kann. Genauso wie es mir auch eine Sicherheit gibt. Ich wäre da garantiert nicht anders. Wenn ich mir einen Callboy buchen würde, würde ich vorab schon mir wichtige Aspekte einer Session nennen, und ja, ich würde mir auch ein Outfit wünschen.
Ich habe Gäste, die so aufgeregt sind, dass sie beim Vorgespräch fast kein Wort herausbekommen. Da hilft es ihnen am meisten, mir einfach einen kleinen Zettel zu geben, worauf alle ihre Wünsche stehen. Ich finde das nicht schlimm, ganz im Gegenteil, ich finde es schön und ja, auch irgendwie süß. Warum soll ich ihn weiter in Verlegenheit bringen und mit Fragen löchern, wenn es doch auch so geht? In den meisten Fällen bricht das Eis in den ersten paar Minuten unserer Session, sodass wir dann auch über Wünsche sprechen können.
So wie mit dem Inhalt der Session, verhält es sich auch mit dem oben bereits angesprochenen Outfitwunsch. Wie gesagt, ich selbst, würde auch ein bestimmtes Outfit wählen. Nichts finde ich heißer als Männer in Arbeitskleidung (konkret von der Marke Engelbert-Strauss), noch konkreter in schwarz-rot oder schwarz-anthrazit, alternativ in weiß-schwarz-grau kombiniert mit Sicherheitsschuhen mit kurzem Schaft. Und wenn dann unter dem T-Shirt noch starke Muskulatur, gerade am Trizeps, erkennbar ist, das Gesicht und die Hände dreck- und ölverschmiert sind… Ihr könnt euch also denken, wie es mir ergeht, wenn ich an einer Meute Handwerker oder Bauarbeiter vorbeigehe… Sophiaaaa… Augen geradeaus, weiterlaufen, komm konzentrier’ dich auf den Weg vor dir…
Aber ja, wo war ich? Richtig. Wunschoutfit. Den erfülle ich gerne. Es gibt doch keinen schöneren Start in unsere Session als die Tür zu öffnen und dann in dein Gesicht zu blicken, der du dich grad tierisch über mein Outfit freust, dass das Kopfkino befeuert und deine Lust bereits jetzt schon in die Höhe schießen lässt. Und freilich ich genieße den Blick auf mein Hinterteil, wenn ich vor dir gehe und dich in den Raum führe, in den Raum voller Wünsche.
Und was hat es jetzt mit der Intuition auf sich? Wie oben bereits erwähnt, gibt dem Gast eine Wunschliste ein gewisse Sicherheit. Ebenso, wie ich ja bereits erwähnt hatte, dass der Gast mit einem Kopfkino zu mir kommt. Manchmal weiß ein Gast aber gar nicht genau, was er wirklich möchte. Quasi der Wunsch hinter dem Wunsch. Und da kommt meine Intuition ins Spiel. Zum Beispiel: Ein Gast möchte Schmerzen spüren, in welcher Form auch immer, CBT, Auspeitschen, Spanking, etc. Dahinter steckt aber vielmehr der Wunsch, gespürt und berührt zu werden. Eine Wunschliste maskiert da die Unsicherheit zu wissen, was der eigentliche tiefe Wunsch oder das Verlangen/Begehren ist, welcher/welches in einem schlummert. So kann aus einer ellenlangen Wunschliste, plötzlich nur ein Thema wichtig werden.
Mit dem Gesagten möchte ich eigentlich jetzt meiner oben erwähnten Aussage widersprechen „Nun, wie soll ich denn dein Kopfkino kennen, ich kann nicht in deinen Kopf schauen? Und wenn du mir dann nur mitteilst, mache einfach das worauf du (also ich) Lust habe, dann sei nicht enttäuscht, wenn es mit deinem Kopfkino überhaupt nichts zu tuen hatte.“ In den allermeisten Fällen kann ich erspüren, was dir wirklich wichtig ist, auch wenn du es mir vorher nicht mündlich mitgeteilt hast. Früher war es vielleicht meine eigene Unsicherheit bzw. der mangelnde Glaube zu Erkennen, was du wirklich brauchst, aber mit den Jahren habe ich meine Intuition verfeinert.
In diesem Sinne…
Welche Wünsche hast du? Was möchtest du mit mir erleben? 😉
Schau‘ auch gerne hier für weitere Anregungen nach:
mixed-wrestling-nuernberg.de
P.S.: An dieser Stelle möchte ich aber eines erwähnen. Ich verlange – wie gesagt – nicht, dass du dir bereits genau darüber im Klaren bist, was du erleben möchtest. Es entbindet dich aber nicht davon, eine höflich formulierte Anfrage mit ein paar Rahmenpunkten zu stellen. Ich bringe dir Niveau und Respekt entgegen, dass erwarte ich auch von dir.